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Pressemitteilung des WasserZweckVerbandes Malchin Stavenhagen (Nr. 02/2021) – Abluftbehandlung Kläranlage Stavenhagen

In den letzten Tagen häuften sich die Geruchsbelästigungen durch die Kläranlage Stavenhagen. Die derzeitige Wetterlage mit entsprechenden Luftdruckverhältnissen und die östliche Windrichtung forcieren dabei die Ausbreitung im Stadtgebiet. Seit Jahresbeginn bis Ende Juli gab es „lediglich“ 5 Mitteilungen auf unangenehme Gerüche.

Ende März/Anfang April wurde, wie angekündigt, das Filtermaterial der drei Biofilter ausgetauscht. Die Kosten dieser Maßnahme beliefen sich auf ca. 26.000 €. Dass dieser Austausch nur eine vorübergehende Wirkung bei der Abluftreinigung hat, wurde immer genau so kommuniziert und ist auch der Anlass für die Optimierung der Anlage. Vor allem Schwefelwasserstoff und Ammoniak in zu hohen Konzentrationen führen dazu, dass die Mikroorganismen der Biofilter in ihrer Funktion gehemmt werden.

 

Planungsstand der Abluftbehandlungsanlage

Am 05.08.2021 wurde uns durch das Ingenieurbüro Friedrich GmbH aus Schwerin die Entwurfsplanung der komplexen Abluftbehandlungsanlage vorgestellt. Das im März vorgelegte Konzept der zweistufigen Abluftbehandlung mit integrierter chemischen Reinigungsstufe  für die „hochbelasteten“ Anlagenteile wurde bestätigt. Um die künftigen Betriebskosten minimieren zu können, hier vor allem für die beiden Chemikalien Natronlauge und Wasserstoffperoxid, wurden Lösungen besprochen und festgelegt. Darüber hinaus galt es einen Regel- und Steuermechanismus zu konzipieren, der die Abluft aus allen Becken gleichermaßen wirksam absaugen lässt. Für das bei der Abluftreinigung anfallende chemikalienhaltige Waschwasser gilt es die vorhandenen Leitungen und Pumpwerke anzupassen. Daneben ist ein neuer Chemikalientank für ca. 30.000 Liter Inhalt aufzustellen und eine entsprechende Tankvorrichtung zu schaffen. Da hier stark ätzende Chemikalien zur Anwendung kommen werden, gilt es strenge Schutzvorrichtungen zu schaffen und diese dann regelmäßig überprüfen zu lassen. Durch die Integration bestehender Räume für die Dosiertechnik und die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur für die Anbindung der Abluftanlage an vorhandene Ver- und Entsorgungsleitungen, Kabel und Datenleitungen können die Erschließungsaufwendungen reduziert werden.

 

Zeitplan

Das Ziel, die Abluftbehandlungsanlage in der ersten Jahreshälfte 2022 in Betrieb nehmen zu können, steht nach wie vor. Wir prüfen derzeit, ob es sinnvoll ist, bestimmte Tiefbauleistungen und Rohrverlegungen schon in diesem Jahr ausführen zu lassen. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Funktion der jetzigen Abluftanlage erhalten bleibt.

Wir gehen im Moment davon aus, dass die kalkulierten Baukosten von 900.000 € auskömmlich sein werden.

Allerdings besteht derzeit eine sehr angespannte Marktsituation. Ob überhaupt Angebote abgegeben werden, diese dann angemessen verpreist sind und die Lieferfristen für die Aggregate, Tank, technische Ausrüstung usw.  im Zeitrahmen bleiben, bleibt abzuwarten.

David Schacht
Geschäftsführer

Stavenhagen, 06.08.2021