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Pressemitteilung des WasserZweckVerbandes Malchin Stavenhagen (Nr. 01/2021) – Kläranlage Kittendorf stillgelegt

Im Jahre 1968 wurde in Kittendorf eine biologische Kläranlage in Betrieb genommen. Es ist nicht genau bekannt, warum damals gerade in diesem kleinen Ort eine (damals) derartig moderne Anlage errichtet worden ist. Vermutlich hat der Gewässerschutz eine Rolle gespielt, denn die Kläranlage liegt unweit der Kittendorfer Peene und nutzte diese als Vorflut.

Ab dem 01.01.2021 gelten für die Einleitung des gereinigten Abwassers in die Kittendorfer Peene erhöhte Anforderungen. Dazu hätte die alte Kläranlage komplett um- bzw. neugebaut werden müssen. Auf der Grundlage einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zwischen dem Neubau einer Kläranlage und der Abwasserüberleitung nach Jürgenstorf als Alternative hat sich Letztere als die wirtschaftlichste Variante herausgestellt.

Nach entsprechender Planung konnte im Mai 2020 mit dem Bau der ca. 5.200 m langen Abwasser-Druckrohrleitung begonnen werden. Die Verlegung der 160 mm starken Leitung erfolgte grabenlos, d. h. im Spülbohr-Verfahren. Im Bereich unserer Brunnen in Jürgenstorf wurde die Abwasserleitung auf einer Länge von etwa 500 m innerhalb der Trinkwasserschutzzone 2 verlegt. Dieser Rohrabschnitt hat ein spezielles Leckwarn-System bekommen, welches an unsere Datenübertragung nach Stavenhagen angeschlossen ist. Sollte also eine Beschädigung/Undichtigkeit der Leitung im Bereich des Trinkwasserschutzgebietes erfolgen, wird uns dies umgehend angezeigt. Das Abwasserpumpwerk Kittendorf, mit einem Durchmesser von 2 m und einer Tiefe von etwa 4,2 m, wurde neben dem ehemaligen Trafo im Bereich der Zufahrt zum Schloss-Hotel errichtet.

 

Auch hier wurde eine Daten- und Störmeldeübertragung installiert, sodass wir das Pumpwerk stets im Blick bzw. auf dem Bildschirm haben.

Mitte November konnte mit dem Probebetrieb des Pumpwerkes begonnen werden. Am 03.12.2020 wurde dann der Umschluss im Kanalnetz vollzogen. Seit dem Zeitpunkt fließt kein Abwasser mehr zur Kittendorfer Kläranlage.

Das Kittendorfer Abwasser nimmt nun eine lange Reise über Jürgenstorf nach Stavenhagen zur Kläranlage. Um jegliche Geruchsbeeinträchtigungen zu vermeiden, wurde die neue Leitung an die Druckrohrleitung von Jürgenstorf nach Stavenhagen angeschlossen. Das erste Mal kommt das Abwasser wieder in der Kläranlage zum Vorschein.  Hier erfolgt die effiziente Abwasserreinigung mit einer Reduzierung der Phosphor- und Stickstoff-Parameter. Diese Reinigungsleistung hätten wir selbst mit einer neuen Kläranlage in Kittendorf nicht so wirtschaftlich hinbekommen.

In diesem Jahr werden wir uns um den Rückbau der alten Kläranlage kümmern, um das Gelände später in den ursprünglichen Zustand zu versetzen.

Ein Dankeschön sei an dieser Stelle an die Straßenbauverwaltung mit Sitz in Stavenhagen gerichtet, welche uns bei der Trassenfindung für die Abwasserdruckrohrleitung parallel zur Bundesstraße sehr unterstützt hat. Obwohl die Trassenführung außerhalb der landwirtschaftlichen Flächen erfolgte, war das Befahren dieser Flächen für die Bohrtechnik erforderlich. Hier haben uns die Landwirte unkompliziert unterstützt und die zeitweilige Nutzung gestattet. Ein weiteres Dankeschön gilt der Gut Jürgenstorf GmbH dafür, dass wir im Bereich des Wasserschutzgebietes die Ackerflächen für die Verlegung der Druckrohrleitung nutzen durften. Unser Dank gilt auch den beiden Gemeinden Kittendorf und Jürgenstorf, die das Bauvorhaben mit schnellen Entscheidungen unterstützt haben.

Das Schloss-Hotel Kittendorf war auch vom Bau dieser Maßnahme betroffen, in dem wir die Hauptzufahrt zeitweilig sperren mussten. Die Hotel- Geschäftsführung hat mit viel Verständnis, Entgegenkommen und Geduld auch zu einem fast reibungslosen Ablauf beigetragen. Vielen Dank dafür!

Die Hauptarbeit hatten aber das Planungsbüro Jürgens+Klütz+Partner aus Teterow und die beiden verantwortlichen Tiefbau- und Montage-Unternehmen RTN GmbH bzw. Lankow Anlagenbau GmbH aus Neubrandenburg zu bewältigen. Das Projekt wurde nach einer fast 7-monatigen Bauzeit termingerecht abgewickelt.

Mittlerweile liegen die Schlussrechnungen vor, mit Mehrkosten ist nicht zu rechnen. Somit wird die Auftragssumme von brutto 718.000 € nicht überschritten werden. Das Land hat für diese Maßnahme 42.800 € an Fördermittel bereitgestellt.

Zwei weitere in die Jahre gekommene Kläranlagen sollen demnächst stillgelegt werden, die Anlagen in Knorrendorf und in Kastorf. Hier soll der Anschluss per Druckrohrleitung an die Kläranlage in Rosenow erfolgen. Diese Anlage soll in diesem Jahr modernisiert und erweitert werden.

David Schacht
Geschäftsführer

Stavenhagen, 05.01.2021